Wolf-Dieter Nagel
Stuckateurmeister, staatlich geprüfter Restaurator im Stuckateur-Handwerk
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Bei Rabitzarbeiten kommt es im wahrsten Sinne darauf, den richtigen Bogen raus zu haben.
Durch neue Bauweisen, insbesondere dem Trockenbau mit seinen Gipsbauplatten, ist der Rabitz, der auch als Drahtputz bezeichnet wird, nicht mehr so verbreitet wie noch vor 50 Jahren. Heute werden Rabitzarbeiten fast nur noch in der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden durchgeführt.
Rabitz kann eingesetzt werden für:
Ebenfalls ist es möglich, stark auskragende Gesimse mit einer Rabitzkonstruktion vorzuspannen.
Die Vorteile von Drahtputzdecken gegenüber dem Trockenbau sind in den letzten Jahren aufgrund der Entwicklung des modernen Trockenbaus immer geringer geworden. In Zukunft wird der Trockenbau sicherlich in den meisten Fällen, außer im Bereich des Denkmalschutzes, die Rabitzarbeiten ersetzen.
Vorteile von Drahtputzdecken waren die erhöhte Anforderung an den Brandschutz, größere Tragfähigkeiten sowie die individuelle Gestaltung bei geformten Decken.
Wir können sämtliche Rabitzarbeiten mit unseren eigenen Facharbeitern ausführen.
Rabitz kann als abgehangene, gerade oder gewölbte Decke, nichttragende Trenn- oder Vorwand, Stützen- und Trägerverkleidung sowie als Lüftungskanal zur Ausführung kommen. Ebenfalls ist es möglich, stark auskragende Gesimse mit einer Rabitzkonstruktion vorzuspannen.
Rabitzdecken sind in der Norm DIN 4121 „Hängende Drahtputzdecken“ beschrieben, als ebene oder andersgeformte Decken, ohne wesentliche Tragfähigkeit, die an tragenden Bauteilen befestigt werden. Die Norm wurde seit den 50er Jahren nur unwesentlich verändert, hauptsächlich Verweise auf aktuelle Normen und redaktionelle Änderungen (Ausgabe 08-2017).
Drahtputzdecken bestehen aus Abhängern, der Unterkonstruktion (Tragstäbe), Putzträger und dem Putz. Die fertige Drahtputzdecke soll einschließlich des eingebetteten Putzträgers mindestens 25 mm und maximal 50 mm dick sein. Die tragenden Bauteile müssen die Lasten der Drahtputzdecke ohne Überschreitung der zulässigen Spannung aufnehmen können.
Ein statischer Nachweis der Drahtputzkonstruktion ist nicht erforderlich, wenn die Drahtputzdecke den Bestimmungen der DIN 4121 entspricht.
Rabitzarbeiten sollten nur von erfahrenen Stuckateuren ausgeführt werden, da die Rundeisen zur besseren Stabilität und gegen Verrutschen eingedreht werden müssen. Früher wurden Rabitzarbeiten vom Rabitzer ausgeführt, der Begriff ist aber fast gänzlich aus dem Sprachgebrauch verschwunden.
Die Methode der Rabitzarbeiten ist seit etwa 1840 bekannt und wurde 1878 vom Berliner Maurermeister Carl Rabitz (1823-1981) in Deutschland eingeführt. Die tragende Konstruktion bestand ursprünglich aus Holz mit Schilfrohr, was teilweise zu starker Rissbildung führte. Carl Rabitz entwickelte diese Technik weiter, indem er eine metallene Unterkonstruktion verwendete und damit die Rissbildung minimierte.