Wolf-Dieter Nagel
Stuckateurmeister, staatlich geprüfter Restaurator im Stuckateur-Handwerk
Telefon: +49 (0) 30 / 85 96 14 16
E-Mail: info@stucknagel.de
Historische Arbeitstechniken sind Arbeitsweisen aus dem 18. – 20. Jahrhundert
mit zu jener Zeit verwendeten und nachgestellten Materialien.
Im Putz- und Stuckbereich sind das hauptsächlich historisch nachgestellte Mörtel, die auch heute noch mit denselben Techniken verarbeitet werden. Historische Mörtel sind Putzmörtel mit denen der Untergrund geputzt wird; sowie Stuckmörtel, mit denen Stuckgesimse, Ornamente und Relief gezogen, gegossen oder freihändig modelliert werden.
Im Bereich des Innenstuckes hat sich in den letzten 100 Jahren bei den verwendeten Materialien sowie der Herstellung und Ausführung wenig verändert.
Seit Einführung des Trockenbaus schwindet die Ausführung von Rabitzarbeiten. Diese Technik gerät immer mehr in Vergessenheit und kann fachlich einwandfrei von immer weniger Handwerkern ausgeführt werden.
Wir können die historischen Arbeitstechniken im Putz- und Stuckbereich, wozu auch der Rabitz gehört, zum Großteil mit unseren eigenen Mitarbeitern ausführen.
Entwicklung der historischen Arbeitstechniken
Zur Anwendung kamen in früheren Epochen (bis ca. 1850) zum größten Teil verschiedene Luftkalkmörtel, regional verbreitet auch Gipsmörtel. Ab Mitte des 19. Jh. kamen vermehrt hydraulische und hochhydraulische Kalkmörtel sowie zementhaltige Putze zur Anwendung und verdrängten die Luftkalkmörtel, deren Verwendung fast in Vergessenheit geraten sind. Putz- und Stuckarbeiten im Außenbereich führen wir zumeist mit hochhydraulischem Kalkmörtel aus, teilweise auch mit Kalkzementmörtel.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde viel Stuck, sowohl im Außen- als auch im Innenbereich abgeschlagen. Es galt zu der damaligen Zeit nicht mehr als zeitgemäß und wurde durch grobkörnigen Kalkzementmörtel ersetzt.
Ab Ende der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts bis zur Jahrtausendwende setzte man an Fassaden viele vorgefertigte Stuckgesimse aus Gips an, da diese Arbeitsweise oftmals billiger war und weniger qualifizierte Arbeitskräfte benötigte. Auch hier ging viel Know-how verloren. Diese Fassaden haben in der Regel nur eine Haltbarkeit von wenigen Jahren und müssen fast sämtlich heute wieder saniert werden.